In diesem Post schreibe ich, wie ihr am Titel vielleicht schon bemerkt habt, über den Autor des Artusromans Erec, Hartmann von Aue. Ich werde auch einige allgemeine Informationen über den Roman selbst zusammenfassen.
Ich hoffe, dass ich euch einen guten Einblick in die beiden Themen bieten kann und ich sie verständlich zusammengefasst habe. :)
Hartmann von Aue
Hartmann von Aue ist neben Wolfram von Eschenbach und
Gottfried von Strassburg einer der bedeutendsten Epiker der mittelhochdeutschen
Klassik um 1200. Hartmann wurde um 1160 geboren und starb etwa um 1215. Er nahm
um 1197 an einem Kreuzzug teil, der von Heinrich VI angeführt wurde. Heinrich inszenierte
diesen Kreuzzug um 1197/98 als Reaktion auf das Scheitern seines Vaters
(Friedrich I Barbarossa) bei dessen Kreuzzug von 1189 – 1190.
Zu seinen Werken zählen die Verserzählungen von Erec, Gregorius, der arme Heinrich, Iwein, das Klagebüchlein (bekanntes allegorisches
Gespräch) und verschiedene Minne- und Kreuzlieder.

Hartmann von Aue beschrieb sich selber in den Prologen armer Ritter Heinrich und Iwein. Ich habe dazu eine Textstelle mit
der Übersetzung gefunden, in der er sich selber als Ritter (im Stand der unfreien
Ministerialen (im Dienst stehende Beamte)) beschreibt, was eigentlich eine sehr
ungewöhnliche Zusammenstellung ist. Eigentlich war es im Mittelalter nicht so,
dass die Ritter derart gebildet waren wie Hartmann von Aue. Im folgenden Text
meint gelêret zu dieser Zeit eine
Bildung anhand lateinischer Texte, an einer Schule, an der geistlich gebildete
Lehrer unterrichten.
Ein ritter sô gelêret
was,
daz er an den buochen
las,
swaz er dar an
geschriben vant:
der was Hartmann
genannt,
dienstman was er zouwe.
|
Es war einmal ein
Ritter, der so gebildet war,
dass er alles, was er in
den Büchern geschrieben fand,
lesen konnte.
Er hieß Hartmann
und war Lehnsmann zu
Aue.
|
Artusroman Erec
Der Artusroman Erec gilt als erster Roman von Hartmann von
Aue und ist zugleich der erste Artusroman im deutschsprachigen Raum und
entstand um 1180/90. Der Roman ist eine Adaptation des altfranzösischen Erec et
Enide von Chrétien de Troyes. Hartmann übersetzte diese Vorlage eher frei.
Heute sind leider nur noch sehr wenige Texte erhalten. Es
gibt nur noch eine annähernd erhaltene Handschrift in südbairischer
Schreibsprache aus dem 16. Jhr., drei Fragmente aus dem 13. und 14. Jahrhundert,
ein Doppelblatt aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts in rheinfränkisch
Mittelhochdeutsch (heutiges Koblenz), zwei mittelhochdeutsche Doppelblätter von
circa 1250 - 1275 in Wolfenbüttel und ein bairisch- österreichisch verfasstes
Blatt in St. Pölten am Ende des 14. Jahrhunderts.
Der Held (hier Erec) gewinnt durch eine âventiure die
gesellschaftliche Anerkennung am Artushof und auch die Hand einer schönen Dame
(hier Enite). Er gelangt von der Namenslosigkeit zum Gipfel des Ruhms.
Jedoch gelangt der Held durch sein eigenes Verschulden in
einen Konflikt mit der Umwelt und verliert so die Gunst seiner Dame. Nachdem er
jedoch erneut seinen Mut bewiesen, ritterliche Taten vollbracht und einen
Lernprozess vollendet hat, erlangt er das soziale Ansehen und die Gunst seiner
Dame wieder.
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